KNOW-HOW

Die Manufaktur
Die heiße Werkstatt
In Saint-Louis ist die heiße Werkstatt, in der das Kristallglas bei hoher Temperatur hergestellt wird, das Herzstück der zentralen Halle, das schlagende Herz der Manufaktur.
-
Schritt 01 Schmelzen
Im Herzen des kontinuierlich betriebenen Schmelzofens erfolgt das Schmelzen des Kristalls bei 1450 °C in Form einer formbaren, glühenden Lava, die frei von allen Verunreinigungen ist, bevor sie in die Entnahmezonen überführt wird.
-
Schritt 02 Entnehmen
In diesen „Entnahmebuchten“, die konstant auf 1200 °C gehalten werden, entnehmen die Glasmacher mit dem Ende ihrer Pfeife die für die Herstellung eines einzigartigen Stücks benötigte Kristallmenge – vom Trinkglas bis zum Lüsterarm.
-
Schritt 03 Formen
Die Glasbläser sind sanfte Giganten mit den Händen von Stickerinnen. Sie sind Männer mit Lungenkraft, deren Atem die orangefarbene Masse am Ende der Glasmacherpfeife küsst und entzündet. Dann platzieren sie das geschmolzene Glas in eine Form aus Buchenholz oder Stahl, wo bei 900 °C in einem Feuerwerk aus Flammen und Dampf die erste Form des Objekts, die Vorform, gepresst wird.
Die Manufaktur
Die kalte Werkstatt
Im Gegensatz zum instinktiven Atem und Schlag der heißen Werkstatt verleiht die präzise kalte Werkstatt Saint-Louis eine studienhafte Atmosphäre.
-
Schritt 01 Schleifen
Welche Arten von Schliffen sind gemeint? Perle, Olive, Mandel, Facette ... Vom sternförmigen Schliff bis zum ikonischen Diamantschliff ist die Arbeit des Kristallschleifers vor allem die eines Dekorateurs. Die „Kältearbeit“ ist ein Kunsthandwerk von höchster Qualität: Die Gesten sind fein, werden ständig perfektioniert – für ein graviertes und mit feinem 24-karätigem Gold verziertes Glas sind 30 bis 35 Arbeitsschritte erforderlich.
-
Schritt 02 Verzieren
Das Stück wird mit Säure graviert und ausschließlich von Hand und mit dem Pinsel mit Gold oder Platin dekoriert. Anschließend wird es bei 500 Grad eingebrannt.
-
Schritt 03 Auswählen
Eine anspruchsvolle Kontrolle begleitet den gesamten Herstellungsprozess. Die Stücke werden unter den wachsamen Augen unserer „Auswähler“ geprüft und ausgewählt.
-
Schritt 04 Signieren
Nach dieser sorgfältigen Auswahl kann Saint-Louis seine Signatur anbringen. Die Stücke sind nun bereit, die Manufaktur zu verlassen – sorgfältig verpackt in einer Schachtel in den Farben des Hauses: dem Saint-Louis-Blau.
Manufaktur
Die Haute Couture des Kristalls
Nur zwei Monate benötigten die Kunsthandwerker von Saint-Louis, um einen der größten Kronleuchter der Welt herzustellen.
-
Schritt 01Corps de ballet
In der großen Halle, der heißen Werkstatt, beginnt der kunstvolle Walzer der Glasmacher um die glühende Masse. Sie bewegen sich wie ein Ballettensemble – mit sicheren, überlieferten Bewegungen, die das Wunder des Kristalls stets aufs Neue entstehen lassen. Ein erbitterter Kampf zwischen schwerer Materie und der Zeit, die drängt, da Kristall bei Raumtemperatur schnell aushärtet.
-
Schritt 02Feuerprobe
Das Gesicht vom Feuer gerötet, taucht der stärkste Glasmacher eine schwere Eisenstange in die glühende Masse, sammelt sie zu einer leuchtenden Kugel und bringt sie zum Meisterglasmacher. Im Stehen formt dieser sie mit einem Holzbrett. Funken sprühen.
-
Schritt 03Wirbel
Ganz in der Nähe hält ein anderer Glasmacher das Blasrohr, er dreht, formt und zieht die heiße Masse zu einer feinen Spirale. Gemeinsam schieben die Arbeiter das glühende Kristall in eine S-förmige Form, in der es sofort aushärtet. Geschafft! Der letzte Arm des größten Kronleuchters, der je in dieser Werkstatt gefertigt wurde, ist geboren.
-
Schritt 04Ruhige Hand
Nach der Feuerprobe wird das Kristallstück mit einem Tropfen Wasser von der Stange des Handwerkers getrennt. Nun kann es die große Halle verlassen und in die Kaltwerkstatt gebracht werden. Der Handwerker beginnt mit dem Schleifen und Dekorieren. Unter seinen erfahrenen Händen nimmt das Muster allmählich Gestalt an. Eine ruhige Hand und ein perfektes Auge sind unerlässlich!
-
Schritt 05Montage, Demontage, Remontage...
In der Kronleuchterwerkstatt hat die Probezusammenstellung bereits begonnen. Der Bauplan ist komplex. Nach und nach werden die geschliffenen Kristallarme, Schalen und Becher am Metallskelett angebracht. Oben auf der Leiter stehend schraubt der Monteur die Glühbirnen ein und setzt die Glaszylinder auf die Kristallarme. Licht und Gold spiegeln sich in den Facetten der über 3.000 Kristallteile, die den Kronleuchter bilden. Licht an!