Torsade,
eine brillante Idee in Reichweite

Vom Nebendarsteller zur Hauptrolle: Die Designerin Stefania di Petrillo drehte, buchstäblich und im übertragenen Sinne, den zeitlosen Kronleuchterarm zum Protagonisten und schuf Torsade, eine komplett neue, zeitgenössische Kollektion aus U-förmigen und schleifenförmigen modularen Elementen.

„Diese S-förmigen Arme bestimmen die Bauweise der Saint Louis Kronleuchter. Ihre ätherische und immerdurchsichtige Präsenz fällt vielleicht nicht sofort ins Auge“, erklärt die Designerin. „Sie werden als Träger für Kerzen und Glühbirnen betrachtet. Ihr hohles Inneres erlaubt das Durchführen der Elektrokabel. Ich liebe es, die Aufmerksamkeit auf diese alltäglichen Elemente zu lenken; die unbeachtete Mühe, die sie repräsentieren, berührt mich.“ Ihr eigenes Werk zeigt diese Wertschätzung und verspielte Sensibilität für diese stillen Helden, indem es Objekte darstellt, die diskret für die pragmatischen Bedürfnisse des Alltags geformt sind. Sie widmete ihnen sogar eine Kolumne in der französischen Zeitschrift Le M du Monde mit dem Titel „Objets trouvés (Gefundene Gegenstände)“, die später zu „Écologiquement Vôtre (Ökologisch Ihr)“ wurde und die Praktikabilität von 200 Alltagsgegenständen untersuchte.
„Ich liebe es, die Aufmerksamkeit auf diese alltäglichen Elemente zu lenken;
die unbeachtete Mühe, die sie repräsentieren, berührt mich.“
STEFANIA DI PETRILLO
Im Jahr 2011 erweiterte die Designer zusammen mit ihrem damaligen Partner Godefroy de Virieu die Apollo-Kollektion für die Maison um eine Tischlampe und einen Kronleuchter, bei denen als Lampenschirme Parison-Gläser umgedreht verwendet wurden. Sie setzte diese Suche nach Bescheidenheit fort und erhob sie mit einem schelmischen Twist, indem sie Torsade schuf, eine Leuchtenkollektion, die nur aus zwei modularen Elementen besteht: einem schleifenförmigen und einem U-förmigen. Die Elemente können in Kombinationen von bis zu 18 Einheiten verbunden werden. „Vor Jahren hatte ich einen gebrochenen Kronleuchterarm, den mir jemand an meiner Wand an einem durchgefädelten Seil aufgehängt hatte. Diese Idee von Flüssigkeit, wie eine Girlande, ist mir im Gedächtnis geblieben. Für Torsade wollte ich das Seil durch ein Lichtband ersetzen, um den Arm in eine Lampe zu verwandeln.“

Um einen Kronleuchterarm zu formen, müssen die Kristallmacher paarweise arbeiten, um den glühenden geschmolzenen Kristall zu handhaben. Sie ziehen und drehen synchron auf beiden Seiten, um das verschlungene Muster eines Seils zu erzeugen. Für Torsade interpretierten die Kristallbläser diese Technik neu, um ein U-förmiges Element anstelle eines S-förmigen Arms zu schaffen. Für die schleifenförmigen Elemente wickelten sie das geschmolzene Kristallseil um einen Stahlkorken, der es abkühlen ließ und so eine dreidimensionale Form bildete. Eine LED mit einer unsichtbaren Ummantelung, die speziell für das Projekt entwickelt wurde, wurde anschließend eingeführt. Der Ast leuchtet und beherrscht die Szene allein durch seine Ruhe.

Torsade-Kollektion
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