LUMIÈRESIN MAILAND

Nach der Premiere in Paris präsentiert LUMIÈRES Saint-Louis Beleuchtungskollektionen im Mailänder Stadtteil Brera, speziell für den Kreuzgang der Kirche Santa Maria del Carmine während der Design Week 2023. Treffen Sie die Designerinnen Noemi Schipfer und Takami Nakamoto, Bildkünstlerinnen.

Die lichtdurchflutete Szenografie umfasst Räume, Objekte und verschiedene Materialien. Wie arbeiten Sie insbesondere mit Kristall?
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Unser Ansatz ist bewusst minimalistisch und abstrakt. Wir schaffen Erlebnisse aus diesen luminokinetischen Universen. In dieser Ausstellung wollten wir das Objekt durch Licht zum Leben erwecken, den Brechungseffekt von Kristall hervorheben und die grafischen Spektren der Schliffmuster nutzen. Um diese Effekte zu verstärken, haben wir uns entschieden, nur mit klarem Kristall zu arbeiten. Außerdem wurden wir von den Klängen des Kristalls und den Geräuschen der Saint-Louis Werkstätten inspiriert, in denen die Meister der Kristallblaserei und -schleiferei arbeiten.

Wie haben Sie diese Ausstellung inszeniert?
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Die Materialität des Kristalls führte uns zu einem anderen Zugang zur Szenografie. Um die Objekte hervorzuheben, die im Verhältnis zum Ausstellungsraum und seiner Architektur vergleichsweise klein sind, und das Licht zum wahren Protagonisten dieser Inszenierung zu machen, haben wir sie nach ihren jeweiligen Kategorien oder Kollektionen gruppiert. Für jeden Abschnitt komponierten wir einen Soundtrack und eine Lichtkomposition, wie ein instrumentales Ensemble. So führt zum Beispiel die modulare und wandartige Verzweigung der Folia-Kollektion die Besucher zu einer Erinnerung an einen Spaziergang durch den Wald rund um die Saint-Louis Werkstätten. Die Tischlampen erwachen im Rhythmus eines pulsierenden Lichts zum Leben. Und der Royal-Kronleuchter wird durch eine visuelle und klangliche Manipulation seiner 48 Leuchten zu einem echten Solo inszeniert!

Welche Bilder und Klänge möchten Sie von diesem Erlebnis bewahren?
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Wir mögen besonders die Wandlampen, die Licht wie Sonnenstrahlen aussenden. Ihre kugelförmige Gestalt ließ uns an Rotation arbeiten, inspiriert von unserer Erinnerung an das Ballett glühender Kugeln, die Handwerker so virtuos am Ende ihrer Blasrohre drehen. Dieser tänzerische Moment, tief in unserem Gedächtnis verankert, leitete unseren gesamten kreativen Prozess.